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Energieausweis
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So sieht der Energieausweis aus
So sieht der Energieausweis aus

Erklärung des Aufbaus eines Bedarfsausweises & Verbrauchsausweises

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Verfasst von Bauhow-Team
Vor über einer Woche aktualisiert

Der Energieausweis bietet Einsicht in die energetische Leistung eines Hauses und bietet Vorschläge zur Steigerung seiner Energieeffizienz. Er umfasst insgesamt fünf Seiten.

Hier erklären wir im Detail den Aufbau und die Bedeutung der verschiedenen Abschnitte des Energieausweises für Wohngebäude.

Seite 1:

Seite 1: Generelle Informationen über das Gebäude.

  1. An dieser Stelle finden Sie Informationen zur Bezeichnung, zum angewendeten Verfahren, zum Gültigkeitsdatum und zur DIBt-Regestriernummer Ihrer Immobilie.

  2. Die erste Seite enthält allgemeine Angaben, wie den Gebäudetyp (Ein- oder Mehrfamilienhaus), die Adresse, das Baujahr, die Anzahl der Wohneinheiten, die Nutzflächengröße (ein technischer Kennwert, der von der Wohnfläche abweicht), Informationen über wesentliche Energiequellen für Heizung, Lüftung, erneuerbare Energien sowie möglicherweise ein Foto des Gebäudes. Außerdem wird festgehalten, aus welchem Grund der Energieausweis ausgestellt wurde.

  3. Es gibt zwei Arten von Energieausweisen: den Bedarfsausweis und den Verbrauchsausweis. Die Art des Ausweises ist in diesem Informationskasten ersichtlich. Der Bedarfsausweis zeigt die energetische Leistung eines Gebäudes anhand einer technischen Analyse. Beim Verbrauchsausweis wird der individuelle Energieverbrauch der Gebäudenutzer in den letzten 36 Monaten ermittelt. Außerdem wird hier angegeben, ob die Daten von einem Fachmann oder vom Eigentümer selbst erfasst wurden.

  4. Seit dem 1. Januar 2009 ist der Energieausweis für Vermietung, Verkauf und Verpachtung von Gebäuden pflicht. Er bietet Mietern und Käufern Transparenz und ermöglicht den Vergleich zwischen verschiedenen Gebäuden. Für Eigentümer kann der Energieausweis ein Anstoß für den Beginn energetischer Modernisierungen sein.

  5. Der Aussteller trägt die Verantwortung für die Richtigkeit der eingetragenen Daten durch seine Unterschrift. Wenn der Eigentümer die Daten erhebt, ist der Aussteller verpflichtet, diese auf Plausibilität zu überprüfen. Falsche Angaben seitens des Eigentümers stellen eine Ordnungswidrigkeit dar.



Seite 2:

Seite 2: Berechnung des Energiebedarfs

Wenn es sich um einen Bedarfsausweis handelt, werden Angaben auf der zweiten Seite des Ausweises gemacht. Der Energiebedarf eines Gebäudes wird unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten und den allgemeinen Wetterbedingungen bestimmt. Bei einem Verbrauchsausweis bleibt diese Seite jedoch leer.

  1. Zentraler Bestandteil des Energieausweises ist eine Farbpalette.
    Sie visualisiert auf einen Blick den Endenergiebedarf (obere Pfeilrichtung) und den Primärenergiebedarf (untere Pfeilrichtung) pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr für das Gebäude.

    • Liegt die Bewertung im grünen Bereich, signalisiert dies einen guten energetischen Zustand des Hauses.

    • Im gelben Bereich sollte über mögliche Modernisierungen nachgedacht werden.

    • Im "roten" Bereich hingegen ist es höchste Zeit, den Energieverbrauch des
      Gebäudes zu reduzieren.

    Die obere Skala ist in Effizienzklassen von A+ bis H unterteilt.
    Ein Endenergiebedarf von 91,5kWh/m2K entspricht laut dieser Klassifizierung der Effizienzklasse C. Daher ist für dieses Gebäude über mögliche Modernisierungen nachzudenken. Der Endenergiebedarf gibt die pro Jahr benötigte Energiemenge für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung an, berechnet nach technischen Vorgaben. Energieträger können Heizöl, Gas, Strom oder Fernwärme sein. Der Primärenergiebedarf berücksichtigt zusätzlich zur Endenergiemenge auch die Energie, die benötigt wird, um den verwendeten Energieträger zu gewinnen, aufzubereiten und zu transportieren. Bei Verwendung erneuerbarer Energien ist der Primärenergiebedarf besonders niedrig. Zudem beinhaltet dieser Abschnitt Informationen über die vom Gebäude verursachte CO2-Emission.

  2. Für Immobilienanzeigen ist der Endenergiebedarf hier aufgeführt.

  3. Die zweite Farbpalette ermöglicht einen Vergleich des spezifischen Gebäudes mit anderen Gebäudetypen. Dadurch ist sofort ersichtlich, ob das Gebäude den Energiebedarf eines Neubaus oder eines "energetisch nicht wesentlich modernisierten" Gebäudes hat.

  4. Neubauten müssen heute einen Teil ihrer Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen decken. Alternativ können Bauherren die Energieeffizienz ihres Gebäudes steigern, zum Beispiel durch verbesserte Dämmung der Gebäudehülle oder den Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Es ist auch möglich, erneuerbare Energien und verbesserte Energieeffizienz zu kombinieren. Wenn es sich um einen Bedarfsausweis handelt, wird die zweite Seite des Ausweises ausgefüllt. Der Energiebedarf eines Gebäudes ist unabhängig von individuellem Nutzerverhalten und den allgemeinen Wetterverhältnissen.


Seite 3:

Seite 3: Erfasster Energieverbrauch

Im Falle eines Verbrauchsausweises erfolgt die Befüllung der dritten Seite des Ausweises, auf der der tatsächlich gemessene Energieverbrauch des Gebäudes erfasst wird. Bei einem Bedarfsausweis hingegen bleibt dieser Abschnitt leer.

  1. Die obere Skalenanzeige im Verbrauchsausweis repräsentiert den durchschnittlichen Energieverbrauch des Gebäudenutzers in den letzten 36 zusammenhängenden Monaten sowie die Effizienzklasse. Die Berechnung des Endenergieverbrauchs basiert auf den Heizkostenabrechnungen. Anschließend wird der tatsächliche Energieverbrauch unter Berücksichtigung eines standortabhängigen Klimafaktors bereinigt. Dies gewährleistet, dass beispielsweise hoher Verbrauch während eines strengen Winters oder vorübergehender Leerstand keine negative Auswirkung auf die Gebäudebewertung haben. Der untere Pfeil zeigt den Primärenergieverbrauch an, der durch Anwendung eines Umrechnungsfaktors je nach Energieträger aus dem Endenergieverbrauch ermittelt wird.

  2. In Immobilienanzeigen können Sie den Wert des Endenergieverbrauchs hier ablesen.

  3. Ähnlich wie beim Bedarfsausweis unterstützt auch hier eine Skala mit Vergleichswerten dabei, die energetische Qualität des erfassten Gebäudes im Vergleich zu anderen Gebäudetypen einzuschätzen.

  4. Der tatsächliche Energieverbrauch in einem Gebäude oder einer Wohnung kann aufgrund von Witterungseinflüssen und individuellem Nutzerverhalten vom ermittelten Endenergieverbrauch abweichen.


Seite 4:

Seite 4: Empfehlungen zur Modernisierung

Für jeden Energieausweis, unabhängig davon, ob er auf Bedarf oder Verbrauch basiert, gibt es ein Dokument mit dem Titel "Kostengünstige Modernisierungsempfehlungen". Dieses Formular bietet ökonomisch vernünftige Vorschläge für Modernisierungsmaßnahmen, die darauf abzielen, die energetische Leistungsfähigkeit eines Gebäudes zu steigern und somit den Energiebedarf zu senken.

  1. Modernisierungsempfehlungen bieten prägnante Beschreibungen von möglichen Maßnahmen. Sie dienen als erste Anhaltspunkte und können als Grundlage für eine detaillierte Energieberatung dienen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen können entweder für weitere Beratungen genutzt oder direkt umgesetzt werden.
    Beispiele für energetische Gebäudemodernisierungsmaßnahmen könnten das Dämmen von Dächern, Wänden und Heizungsrohren, der Austausch veralteter Fenster oder die Aktualisierung der Heizungstechnik sein. Der Aussteller trägt die jeweiligen Maßnahmen in die Tabelle ein. Es wird in der Regel empfohlen, diesen kosteneffizienten Modernisierungsempfehlungen lediglich bei Neubauten oder kürzlich umfassend energetisch sanierten Gebäuden zu folgen.



Seite 5:

Seite 5: Vorteile

  • Der Energieausweis identifiziert Schwachpunkte in der Energiebilanz eines Hauses. Anschließende Modernisierungsempfehlungen bieten Lösungsansätze.

  • Der Ausweis unterstützt bei der Einschätzung der Heiz- und Warmwasserkosten – eine entscheidende Information für potenzielle Käufer oder Mieter.

  • Energieeffiziente Immobilien haben auf dem Immobilienmarkt einen Vorteil: Die Ausgaben für Heizung und Warmwasser sind geringer.

  • Der Energieausweis kann als effektiver Startpunkt für Gebäudemodernisierungen dienen. Wohnungen mit energetischen Verbesserungen bieten mehr Komfort im Vergleich zu nicht sanierten Gebäuden.


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